Thermobehandelte Massivholzplatten

10.09.2024 (12.12.2007)
Nr.: 253

Bei thermisch behandeltem Holz werden die Eigenschaften des Holzes ausschließlich durch hohe Temperaturen und ohne Zusatz von chemischen Hilfsstoffen verändert. Dafür wird das Schnittholz kontrolliert auf bis zu 230°C für mehrere Stunden in speziellen Hochtemperaturanlagen erwärmt. Unter dem Einfluss von Hitze und Feuchtigkeit wird der Zellaufbau des Holzes dahingehend verändert, dass die Wasseraufnahmefähigkeit des Holzes eingeschränkt wird. Daraus ergibt sich eine reduzierte Ausgleichsfeuchte und eine Verringerung des Quell- und Schwindverhaltens des Holzes, womit eine Verringerung der inneren Spannungen einhergeht und somit zu einer Erhöhung der Dimensionsstabilität führen.
Das Holz erhält ebenfalls eine höhere natürliche Dauerhaftigkeit sowie eine selektive Erhöhung der Pilzresistenz. Weiters erfolgt durch das Verfahren auch eine Farbänderung, das Holz wird dunkler. Diese Farbe ist aber nicht UV-stabil und das Holz vergraut im Außenbereich in gleichem Maß wie unbehandeltes Holz.

Durch die Veränderung des Zellaufbaus nehmen Biegefestigkeit, Rohdichte und Härte des Holzes jedoch ab und die Sprödigkeit nimmt zu. Aufgrund der mechanischen Eigenschaften und des Fehlens allgemeiner charakteristischer Festigkeitswerte darf thermobehandeltes Holz nicht ohne Verwendbarkeitsnachweis des jeweiligen Produktes für tragende Zwecke eingesetzt werden.

Für die Herstellung der thermobehandelten Massivholzplatten wird das thermisch modifizierte Schnittholz in ca. 4 mm dicke Decklamellen und 4-12 mm dicke Mittellamellen aufgetrennt und zu mehrschichtigen Platten bestehend aus zueinander parallel laufenden Decklagen und aus zumindest einer um 90° verdrehten Mittellage verleimt.

Trotz der erhöhten Dauerhaftigkeit und Witterungsbeständigkeit, sowie der geringen Rissbildung des thermisch behandelten Holzes ist beim Einsatz der Platten im Außenbereich der konstruktive Holzschutz immer zu beachten.