CE-Kennzeichnung von Baustoffen/Bauteilen

Frage:

Welche Baustoffe/Bauteile aus Holz brauchen eine CE-Kennzeichnung?

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Nr.: 237


Antwort der Experten:

Grundsätzlich sind alle Baustoffe, die tragend und dauerhaft in einem Bauwerk verbaut wird, CE kennzeichnungspflichtig. Davon betroffen sind folgende Baustoffe aus Holz:

  • Festigkeitssortiertes Bauholz
    Die CE-Kennzeichnung ist seit 1. Jänner 2012 verpflichtend.
    Die Grundlage dafür ist die ÖNORM EN 14081-1
  • Keilgezinktes Bauholz
    Die CE-Kennzeichnung ist seit 30. Oktober 2015 verpflichtend.
    Die Grundlage dafür ist die ÖNORM EN 15497
  • Brettschichtholz
    Die CE-Kennzeichnung ist seit 1. Dezember 2011 verpflichtend.
    Die Grundlage dafür ist die ÖNORM EN 14080
  • Balkenschichtholz
    Die CE-Kennzeichnung ist seit 8. August 2015 verpflichtend.
    Die Grundlage dafür ist die ÖNORM EN 14080
  • Brettsperrholz
    Die europäische Norm EN 16351 wurde 2021 veröffentlicht, jedoch noch nicht im offiziellen Amtsblatt der EU zitiert. Darum ist die CE-Kennzeichnung nur im Rahmen einer Europäisch Technischen Zulassung (ETA-European Technical Assessment) basierend auf dem Grundlagendokument EAD 130005-00-0304 möglich. Für den österreichischen Markt kann auch eine BTZ (Bautechnische Zulassung) ausgestellt werden. (siehe weiterführende Links).
  • Nagelplattenbinder
    Die CE-Kennzeichnung ist seit 1. November 2010 verpflichtend.
    Die Grundlage dafür ist die ÖNORM EN 14250
  • Holzwerkstoffe
    OSB, Faserplatten, Sperrholz, Massivholzplatten, (zementgebundene) Spanplatten - die CE-Kennzeichnung ist seit 1. Juni 2006 verpflichtend.
    Die Grundlage ist die ÖNORM EN 13986
    Furnierschichtholz (LVL) - die CE-Kennzeichnung ist seit 1.September 2006 verpflichtend.
    Die Grundlage dafür ist die ÖNORM EN 14374 bzw. die ÖNORM EN 14279
  • Hobelwaren
    Bei Wand- und Deckenbekleidungen ist die CE-Kennzeichnung seit 1.Juni 2008 verpflichtend.
    Bei der Anwendung von Fußbodendielen (Schiffboden) ist die CE-Kennzeichnung seit 1. März 2009 verpflichtend.
    Die Grundlage dafür ist die ÖNORM EN 14915

Weiterführende Literatur:

ÖNORM EN 14081-1 Holzbauwerke - Nach Festigkeit sortiertes Bauholz für tragende Zwecke mit rechteckigem Querschnitt - Teil 1: Allgemeine Anforderungen (Ausgabe: 2019)

ÖNORM EN 15497 Keilgezinktes Vollholz für tragende Zwecke - Leistungsanforderungen und Mindestanforderungen an die Herstellung (Ausgabe: 2014)

ÖNORM EN 14080 Holzbauwerke - Brettschichtholz und Balkenschichtholz - Anforderungen (Ausgabe: 2013)

ÖNORM EN 16351 Holzbauwerke - Brettsperrholz - Anforderungen (Ausgabe 2021 - nicht im Amtsblatt zitiert)

ÖNORM EN 14250 Holzbauwerke - Produktanforderungen an vorgefertigte tragende Bauteile mit Nagelplattenverbindungen (Ausgabe: 2010)

ÖNORM EN 13986 Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen - Eigenschaften, Bewertung der Konformität und Kennzeichnung (Ausgabe: 2015)

ÖNORM EN 14374 Holzbauwerke - Furnierschichtholz für tragende Zwecke - Anforderungen (Ausgabe: 2005)

ÖNORM EN 14279 Furnierschichtholz (LVL) - Definitionen, Klassifizierung und Spezifikationen (Ausgabe: 2009)

ÖNORM EN 14915 Wand- und Deckenbekleidungen aus Massivholz - Eigenschaften, Anforderungen und Kennzeichnung (Ausgabe: 2020)

 

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