Schwimmbad - Liegeflächen und Stegflächen aus Lärche (Schieferbildung)

Sebastian Pirnbacher (Behörde) :

Wir haben vor drei Jahren ein Schwimmbad mit großflächigen Liegeflächen und Stegzugängen aus Holz gebaut. Eingebaut wurde Sibirische Lärche, die jetzt teilweise eine hohe Schieferbildung aufweist und zu Astausfällen neigt. Seit letztem Jahr haben wir deshalb große Probleme mit Verletzungen.

Meine Frage dazu: Ist heimische, astfreie Lärche besser geeignet oder gibt es andere Empfehlungen? Da es ein sehr gelungenes Naturbad ist, wäre es schön wenn wir natürliche Materialien verwenden könnten.

 

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Nr.: 2082


Antwort der Experten:

Riftbrett (Quelle: HFA)

Halbriftbrett (Quelle: HFA)

Brett mit linker Seite oben (Quelle: HFA)

Brett mit rechter Seite oben (Quelle: HFA)

Im öffentlichen Bereich sind horizontale Holzbeläge in der Regel stärker beansprucht als auf einer privat genutzten Terrasse. Wenn eine Barfußnutzung gewünscht ist, sollten bei der Planung Maßnahmen zur Reduzierung von Schieferbildung berücksichtigt werden. Allerdings sollten Riss- und Schieferbildung sowie Vergrauung bei unbehandeltem Holz im Außenbereich als natürliche Veränderungen des Materials betrachtet werden. Wenn die Empfehlungen (siehe unten) berücksichtigt werden, können diese Phänomene deutlich reduziert werden, aber nie vollständig ausgeschlossen werden.

Wieso Schieferbildung?

Lärchenholz neigt aufgrund von Faktoren wie Jahrringlage, Jahrringbreite und Faserneigung zu Schieferbildung, was bei der Verlegung von Bodenbelägen berücksichtigt werden sollte. Bei Brettern mit liegenden Jahrringen (Seitenbrettern) kann dies durch die Verlegung der kernabgewandten („linken“) Brettseite nach oben verringert werden. Bretter, die mit der kernzugewandten („rechten“) Brettseite nach oben verlegt sind, neigen dazu, Flader an der Oberfläche abzulösen und somit Schieferbildung zu verursachen (siehe Bilder).

Vermeidung von Schieferbildung

Verwendung von Rift- und Halbriftbrettern (siehe Bilder) anstelle von Seitenbrettern mit liegenden Jahrringen führt zu einer erheblichen Verbesserung der Schiefereigenschaften. Diese Bretter haben stehende Jahrringe im Querschnitt und weisen neben zahlreichen weiteren positiven Eigenschaften auch eine geringere Neigung zur Schieferbildung auf. Rift- und Halbriftbretter sind deutlich besser als Fladerbretter hinsichtlich Riss- und Schieferbildung, Quell- und Schwindbewegungen, Dimensionsstabilität und geringer Neigung zum Verdrehen und Werfen. Daher sind sie für anspruchsvolle Anwendungen zu empfehlen.

Für Informationen zu den Lärchenarten Larix decidua und Larix sibirica verweisen wir auf die Frage 940 (siehe unten ähnliche Fragen).

Es wird empfohlen, die Holzqualität im Voraus zu vereinbaren und besondere Sortierungen wie Rift/Halbriftbretter oder astfreies Holz schriftlich festzuhalten. Alternativ können auch Holzarten wie Ipé, Teak, Western Red Cedar oder thermisch behandeltes Holz gewählt werden, die weniger zur Schieferbildung neigen.

Auf der Internetseite des Verbands der Europäischen Hobelindustrie sind Sortierbestimmungen für Hobelwaren im Außenbereich zu finden.

Weitere detaillierte Informationen zu Terrassenbelägen sind in der aktuellen Broschüre "Terrassenbeläge aus Holz" der Holzforschung Austria zu finden.

Abgelegt unter der Kategorie: Hobelwaren Terrassenbeläge Lärche

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