Imprägnieren von Fichte bzw. Lärche

Frage:

Gibt es eine Möglichkeit, Lärche oder Fichte z. B. durch Imprägnieren so zu behandeln, dass es der Dauerhaftigkeitsklasse 2 nach EN 350 entspricht?

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Nr.: 1528


Antwort der Experten:

Nein, es ist nicht möglich, die natürliche Dauerhaftigkeit von Lärche oder Fichte durch Imprägnieren zu erhöhen, um die Dauerhaftigkeitsklasse 2 nach EN 350 zu erreichen. Die EN 350 listet die Holzarten nach ihrer natürlichen Dauerhaftigkeit gegenüber Pilzbefall auf, und selbst durch Imprägnieren kann die Dauerhaftigkeitsklasse nicht verbessert werden.

Allerdings können Holzarten mit einer geringen natürlichen Dauerhaftigkeit wie Lärche oder Fichte durch chemische Holzschutzmaßnahmen behandelt werden, um sie für den Einsatz in der Gebrauchsklasse 2 oder höher zu qualifizieren (siehe Tabelle 1). Geeignete Produkte und Verfahren sind im Holzschutzmittelverzeichnis aufgeführt und sollten gemäß den Hersteller- und Systemangaben angewendet werden. Für Hölzer und deren natürliche Dauerhaftigkeit siehe ähnliche Fragen unten.

Tabelle 1: Gebrauchsklassen (GK) für verbautes Holz
(lt. ÖNORM B 3802-2; Ausgabe 2015)

 

GK

Beanspruchung des Holzes

Gefährdung durch

Einbausituation

0

Holzfeuchtigkeit ständig 20%;
mittlere rel. LF
85% und kurzfristig über 85%

– *

Holz in Räumen mit üblichen Wohnklima oder vergleichbaren Räumen verbaut

1

Holzfeuchtigkeit ständig 20%;
mittlere rel. LF
85% und kurzfristig über 85%

Insekten

Holz unter Dach, nicht der Bewitterung und keiner Befeuchtung ausgesetzt

2

Holzfeuchtigkeit gelegentlich kurzfristig 20%; mittlere rel. LF 85%

Insekten und Pilze

Holz unter Dach, nicht der Bewitterung ausgesetzt, eine hohe Umgebungsfeuchtigkeit oder Feuchteeintrag, z.B. aus Kondensation, kann zu gelegentlicher Befeuchtung führen

3.1

Holzfeuchtigkeit gelegentlich 20%

Insekten und Pilze

Holz nicht unter Dach, der Bewitterung ausgesetzt, ohne ständigen Erd- und/oder Wasserkontakt; rasche Wasserableitung sowie eine gute Belüftung und somit eine rasche Rücktrocknung sichergestellt

3.2

Holzfeuchtigkeit häufig 20%; keine langfristige/ständige Durchfeuchtung

Insekten und Pilze

Holz nicht unter Dach, der Bewitterung ausgesetzt, ohne ständigen Erd- und/oder Wasserkontakt; rasche Wasserableitung bzw. eine rasche Rücktrocknung, z.B. konstruktionsbedingt NICHT sichergestellt

4

Holzfeuchtigkeit vorwiegend bis ständig 20%

Insekten, Pilze, und Moderfäule

Holz in ständigem Erd- und/oder Wasserkontakt

*Splintholzkäfer können auch unter diesen trockenen Wohnbedingungen Holz zerstören, sie befallen jedoch ausschließlich das Splintholz von stärke- und eiweißreichen, grobporigen Laubhölzern

(rel. LF) relative Luftfeuchtigkeit

 


Normen:
ÖNORM EN 350 (2017): Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten ―Prüfung und Klassifikation der Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten gegen biologischen Angriff

ÖNORM B 3802-2 (2015) Holzschutz im Bauwesen - Teil 2: Baulicher Schutz des Holzes

 

 

 


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