Abstandhalter zwischen Terrassenbelag und Unterkonstruktion

Frage:

Ist es sinnvoll bei einem Terassenbelag zwischen Terassendielen und Konstruktionsholz mit Systembefestigern zu arbeiten? Sind hier Abstandhalter bzgl. des konstruktiven Holzschutzes empfehlenswert bzw. welches System ist am besten geeignet?

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Nr.: 1737


Antwort der Experten:

Vielfalt von Befestigungssystemen

Wenn aus optischen Gründen ein homogenes Erscheinungsbild gewünscht ist, bei dem die Belagsoberfläche nicht durch Befestigungsmittel beeinträchtigt wird, können anstelle der üblichen sichtbaren Verschraubung spezielle Befestigungssysteme verwendet werden. Außerdem ermöglichen Befestigungssysteme in der Regel ein gewisses Maß an Quellen und Schwinden der Belagsbretter, um Spannungen im Material zu vermeiden.

Holz-auf-Holz-Kontaktflächen auf maximal Breite ≤ 50 mm und Länge ≤ 150 mm begrenzen!

Vielfach sind Befestigungssystem so konstruiert, dass ein Abstand zwischen Belagsbrett und Unterkonstruktion ≥ 7 mm gewährleistet wird. Die Längssicherung kann z.B. durch eine Schraube pro Brett oder eine ausreichende Klemmung des Bretts (Reibung) auf die Unterkonstruktion durch das Befestigungssystem erfolgen.

Es gibt verschiedene Typen von Befestigungssystemen, die sich hinsichtlich ihres Montageprinzips unterscheiden. Wichtig ist jedenfalls, dass das Befestigungssystem eine Lagesicherung der Belagsbretter in Quer- und Längsrichtung gewährleistet, um die Fugenstabilität und Fugengeometrie sicherzustellen.

Fugenbreite zwischen den Belagsbrettern 6 % der Brettbreite, mindestens 7 mm!

Es ist auch wichtig, dass für das Befestigungssystem ein Eignungsnachweis vorliegt (siehe HFA-Richt­linie 02-2 „Terrassen aus Holz – Befes­ti­gungs­mittel) um eine sichere und funktionelle Befestigung des Terrassenbelags zu gewährleisten.

Neben den üblichen Befestigungsmitteln aus Metall werden am Markt auch solche aus anderen Materialien (z.B. Kunststoff, WPC) angeboten (siehe Bild). Diese müssen beständig gegen Korrosion oder UV-Strahlung sein, um ein entsprechendes Langzeitverhalten zu gewährleisten.

Durch den Korrosionsschutz sollen bei Bewitterung einerseits ein Versagen der Verbindung und andererseits eine oberflächliche Verfärbung, verursacht durch korrodierende Metallteile oder Verfärbungen infolge chemischer Reaktionen mit gerbstoffreichen Hölzern (sehr ausgeprägt z.B. bei Eiche, Robinie) verhindert werden.

Weiterführende Informationen finden Sie in den folgenden technischen Broschüren:

Koch, C.; Grüll, G.; Neumüller, F. et.al. (2022) Terrassen aus Holz; 4. Auflage – Holzforschung Austria, Wien

Scheiding, W. ; Koch, C.; at al. (2022) Anwenderleitfaden für Außenbeläge aus Holz; 1. Auflage - IHD Dresden – Holzforschung Austria, Wien


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